Philosophischer Blick auf das Thema Lebensfreude

Der Ambulante Kinder- und Jugendhospizdienst Fritzlar/Nordhessen hatte zu einem Philosophischen Café eingeladen. Im Gespräch mit Philosoph Peter Wirtz ging es um die Frage, was Lebensfreude ausmacht. Er ist ehrenamtliches geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Deutschen Kinderhospizvereins. Auch einige Gäste und Unterstützer hatten sich der Gesprächsrunde angeschlossen.
Das Foto zeigt von links Nadja Jäger, Birgitta Priester, Ramona Diehl und Peter Wirtz.

Was ist Lebensfreude? Über diese Frage philosophierten Clubmitglieder aus dem SI-Club Fritzlar, dem Lionsclub aus Borken, Rotarier aus Korbach, ehrenamtlich Mitarbeitende unseres Dienstes und die beiden Koordinatorinnen Nadja Jäger und Birgitta Priester gemeinsam mit Peter Wirtz. Er ist Philosoph und  ehrenamtliches geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Deutschen Kinderhospizvereins in Olpe.

„Seinen Ursprung fand das Philosophische Café in Paris. Marc Sautet etablierte die ersten dieser Gesprächskreise in Paris 1992“, führte Nadja Jäger in den Nachmittag ein. Dann übernahm Peter Wirtz die Gesprächsführung und berichtete, dass die Franzosen damals begannen, gern in den Bistros über Lebensfragen zu philosophieren.

Ist Lebensfreude spontanes Glück, der glückliche Moment? Peter Wirtz legte einige Aussagen großer Philosophen vor und lenkte die Teilnehmenden geschickt und unbemerkt auch auf die alten und großen Tugenden der Lebensfreude. Ein ganz anderer Blick auf diese philosophische Frage entstand, den alle an diesem Wochenende mitnahmen und der auch in den Alltag hinein wirken dürfte.

Herzlichen Dank an Peter Wirtz für diesen besonderen Nachmittag.

Hier zum Thema noch einige philosophische Leitsätze: 

Wenn das Herz der Kinder hundert Tore hätte wie die Stadt Theben,
so lasset die Freude herein zu allen hundert Toren, Damit sie aus dem
Garten der Jugend recht viel mitnehmen in das Ackerfeld männlicher
Tätigkeit und damit nicht mit dem sich dunkler färbenden Haare auch
der heitere Sinn sich trübe und schwärze.
Demokrit (460-370 v. Chr.), griechischer Philosoph

Man kann nicht in Freude leben, ohne vernünftig, edel und gerecht zu
leben, aber auch umgekehrt kein vernünftiges, edles und gerechtes
Leben führen, ohne in Freude zu leben.
Epikur (341-270 v. Chr.) griechischer Philosoph

Da Gesundheit nur für Mäßigkeit käuflich ist und es außerdem ohne
Gesundheit keine wahre Lebensfreude gibt, so würde ich aus
Sinnlichkeit mäßig sein.
Jean-Jacques Rousseau (1712-1778), französischer Philosoph

Große, lebhafte Freude läßt sich schlechterdings nur denken als Folge
Großer vorhergegangener Noth: denn zu einem Zustande dauernder
Zufriedenheit kann nichts hinzukommen, als etwas Kurzweil, oder
Auch Befriedigung der Eitelkeit.
Arthur Schopenhauer (1788-1860), deutscher Philosoph

So ist´s mit aller Freude: der Moment des höchsten und herrlichsten
Genusses im Leben kommt in Begleitung des Todes.
Soren Kierkegaard (1813-1855), dänischer Philosoph

Von einem gewissen Alter ab tut auch die Freude weh.
Charlie Chaplin (1889-1977), amerikanischer Filmschauspieler und Regisseur

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